KAB Bamberg

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Gesprächsabend zur Landtagswahl am 23. September 2008

KAB und afa veranstalten Gesprächsabend zur Landtagswahl

Bildung, Familie und freier Sonntag als Prüfkriterium

Bamberg (ds). Am Dienstag, den 23. September, luden die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und die evangelische Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmer-fragen (afa) um 20.00 Uhr zu einem Gesprächsabend zur kommenden Landtagswahl 2008 ins Gemeindezentrum von St. Urban in Bamberg.

von links: Helmut Kormann, Ursula Sowa, Martin Becher, Ralph Korschinsky, Mathias Zeck und Monika Bieber

KAB und afa veranstalten Gesprächsabend zur Landtagswahl

Bildung, Familie und freier Sonntag als Prüfkriterium

Bamberg (ds). Am Dienstag, den 23. September, luden die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und die evangelische Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmer-fragen (afa) um 20.00 Uhr zu einem Gesprächsabend zur kommenden Landtagswahl 2008 ins Gemeindezentrum von St. Urban in Bamberg. 

Die Landtagskandidatinnen und -kandidaten Mathias Zeck (CSU), Monika Bieber(SPD), Ursula Sowa( Bündnis 90/Die Grünen) und Helmut Kormann (Freie Wähler) sollten zu den von KAB und afa erstellten Wahlprüfsteinen – ein Katalog von Forderungen, die sich mit den drei Themen Bildung, Familie und freier Sonntag befassen – Stellung beziehen und kritische Fragen des Publikums beantworten. Waltraud Pflaum (Leitungsteam „Junge Familien in der KAB“), Martin Becher (Landesgeschäftsführer der afa) und Ralph Korschinsky.

Im Bereich Bildung wurde von Mathias Zeck die Situationsbeschreibung der beiden Verbände kritisiert. Er hob die Anstrengungen der CSU in den letzten Jahren hervor. Lediglich beim Thema G8 gestand Mathias Zeck ein, dass die Einführung unglücklich und zu schnell gelaufen ist. Erwartungsgemäß sahen die anderen Kandidaten und Kandidatinnen dies anders. Obwohl Bayern bei der Pisa-Studie und in anderen Bereichen besser abgeschnitten hat, warfen sie der CSU schwere Versäumnisse vor. Einig waren sich alle über die Reduktion der Klassenstärke. Bei Klassenstärke und Umsetzungszeitraum gehen die Vorschläge der CSU den anderen nicht weit genug. Auch die zusätzlichen Lehrerstellen die geschaffen werden sollen reichen nicht aus, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Die Forderung der KAB und der afa auf eine längere gemeinsame Schulzeit aller Kinder und eine spätere Differenzierung wurden von allen als nicht zielführend erachtet.

Die Stärkung der Familie ist allen ein großes Anliegen. Die Erhöhung des Landeserziehungsgeldes auf 1000 Euro im Monat für drei Jahre ging allen zu weit. Lediglich Monika Bieber und Ursula Sowa fanden eine Auseinandersetzung mit der Forderung interessant, bezweifelten allerdings ein realistische Finanzierung. Die Reduktion der Mehrwertsteuer auf alle Artikel für Kinder wurde von allen begrüßt. Insgesamt wurde aber nicht deutlich wie von der Politik zukünftig Familien gestärkt werden sollen. Ein Teilnehmer der Veranstaltung formulierte es am Rande der Veranstaltung so, dass anscheinend im politischen Alltagsgeschäft, die Familienpolitik keine große Lobby hat. Es setzen immer nur die Wirtschafts- und Finanzpolitiker durch.

Beim Thema freier Sonntag haben alle Vertreter und Vertreterinnen sich für den Schutz des Sonntages ausgesprochen. Die CSU möchte die bisherige Regelung mit vier verkaufsoffenen Sonntagen beibehalten. Die Grünen und die Freien Wähler sprachen sich für die Abschaffung bzw. eine Reduktion aus. Monika Bieber kann sich eine landeseinheitliche Regelung mit zwei verkaufsoffenen Sonntagen vorstellen. Sie musste sich jedoch kritische Fragen aus dem Publikum gefallen lassen warum die SPD in Bamberg dies dann anders in der Vergangenheit entschieden hat. Für Bamberg haben die Vertreter der Allianz für den freien Sonntag ihren Wiederstand gegen eine Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntage angekündigt.

Trotz eines nicht so zahlreichen Besuches wurde die Veranstaltung als sehr positiv empfunden, da nicht wie bei Podiumsdiskussionen die Kandidaten und Kandidatinnen sich nur gestritten haben, sondern viel an sachlicher Information vermittelt werden konnte. Die Teilnehmenden konnten darüberhinaus ihre Meinung einbringen und Fragen stellen.

 Dietmar Stark, Öffentlichkeitsrefrent der KAB

siehe auch unseren Bildbericht