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Begreift ihr nicht...?

Ein Infonachmittag zum Thema Nahrungsmittelspekulation: Menschen sterben weil Geldanleger Gewinne machen. Es wurde ziemlich klar, dass die Spekulation mit allem was nur geht die Ursache von Hunger und Tod ist.

Danach ein Wortgottesdienst. Natürlich dachten wir für das Evangelium an die wunderbaren Brotvermehrungen. „Gebt ihr ihnen zu essen“, das fordert uns doch heraus. Dann fiel uns aber auf, dass es danach noch eine weiterführende Stelle gibt. Dass Jesus Brot vermehrt, meint eigentlich mehr. Seine Gegner wollen spektakuläre Wunder sehen, er aber sagt es deutlich: Ihr liegt mit euren Lehren falsch. 

Ein Infonachmittag zum Thema Nahrungsmittelspekulation: Menschen sterben weil Geldanleger Gewinne machen. Es wurde ziemlich klar, dass die Spekulation mit allem was nur geht die Ursache von Hunger und Tod ist.

Danach ein Wortgottesdienst. Natürlich dachten wir für das Evangelium an die wunderbaren Brotvermehrungen. „Gebt ihr ihnen zu essen“, das fordert uns doch heraus. Dann fiel uns aber auf, dass es danach noch eine weiterführende Stelle gibt. Dass Jesus Brot vermehrt, meint eigentlich mehr. Seine Gegner wollen spektakuläre Wunder sehen, er aber sagt es deutlich: Ihr liegt mit euren Lehren falsch. 

Warum begreift ihr denn nicht, dass ich nicht von Brot gesprochen habe, als ich zu euch sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer? Da verstanden sie, dass er nicht gemeint hatte, sie sollten sich vor dem Sauerteig hüten, mit dem man Brot backt, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. (Math. 16, 11 -12)

 

Im Gespräch erkannten wir sehr schnell, dass Jesu Auseinandersetzung mit den Pharisäern und Sadduzäern sehr tief geht. Sie ist letztlich die Ursache für seinen Tod am Kreuz. Er legt sich mit den „oberen Zehntausend“ an. Das wurde uns klar, als wir nachsahen, welche Rolle vor allem die Sadduzäer in Israel spielten. Sie waren die Partei der Oberschicht, die den Tempel kontrollierte. Und damit satte Gewinne machte. Auf Kosten der „kleinen Leute“.

Hat diese Stelle etwas mit unserem Thema Nahrungsmittelspekulation zu tun? Wir nehmen die Bibel als Herausforderung und Ansporn für unser Leben aus dem Glauben. Dann müssen wir den Angriff Jesu auf die Oberschicht ins heute übertragen. Die Informationen über Finanzmarktspekulationen machten es klar: Heute bestimmen die großen Geldanleger und Geldverwalter die Kurse mit all den vielen „Finanzprodukten“. Sie machen Gewinne auf Kosten der Armen. Der Zusammenhang zwischen Spekulation und Hunger ist nicht wegzudiskutieren. Deshalb gilt es, privat und als KAB das vorhandene Geld sinnvoll anzulegen und Spekulationsgeschäfte zu verhindern.

Dazu fordert uns nicht nur die Bibel heraus, auch die Sozialverkündigung der Kirche lehnt ausbeuterische Geldanlagen ab. So schreibt Benedikt XVI. in seiner Sozialenzyklika „Caritas in Veritate“ in Nr. 65: Sowohl eine Regulierung des Bereichs, welche die schwächeren Subjekte absichert und skandalöse Spekulationen verhindert, als auch der Versuch neuer Finanzformen, die zur Förderung von Entwicklungsprojekten bestimmt sind, bedeuten positive Erfahrungen, die vertieft und gefördert werden müssen und zugleich an die Eigenverantwortung des Sparers appellieren.

Was er mit dieser Aussage anzielt, hatte am Ende des Studientages gestanden: Verantwortbare Geldanlage in Mikrokredite fördern. Das kann man etwa bei der Genossenschaft Oikocredit. Diese Anlage vermeidet Spekulation, sie investiert in Menschen und soziale Gerechtigkeit.

Link: http://www.kab-bamberg.de/kab/lebensmittelspekulation.html