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Werte wählen!

„Der hätte im Bundestag Auftrittsverbot … Er ist eine Lichtgestalt.“ Das sagten die kirchenkritischen Spötter Priol und Pelzig in der Sendung „Neues aus der Anstalt“ vom 27. August. Natürlich kabarettistisch: „Dann ist ja alles zu spät“. Und wen haben sie gemeint: Franziskus in Rom!

„Der hätte im Bundestag Auftrittsverbot … Er ist eine Lichtgestalt.“ Das sagten die kirchenkritischen Spötter Priol und Pelzig in der Sendung „Neues aus der Anstalt“ vom 27. August. Natürlich kabarettistisch: „Dann ist ja alles zu spät“. Und wen haben sie gemeint: Franziskus in Rom!

Hoffen wir, dass nicht alles zu spät ist. Dass Wahlen ein wenig bewirken können. Wir sollten uns vor der Wahl fragen: Wer nimmt politisch einigermaßen die Wertvorstellungen des Jesus von Nazareth ernst? Und zwar nicht nur so, wie es uns seit Jahrzehnten gesagt wird. Viele, die sich ausdrücklich als Christen bekennen, finden es einfach notwendig, dass große Teile der Bevölkerung bei uns und in Europa ein „Opfer“ bringen müssen. Denn die Finanzmärkte seien unbarmherzig und die „wissenschaftlichen“ Berater sagen, auf Dauer ginge es nur so: Die Reichen müssen zahlreicher werden, damit es dann irgendwann allen besser geht. Dass es auch andere Meinungen gibt, ist wenig wahlkampftauglich. Und dass das in dreißig Jahren nie geklappt hat, wird einfach verschwiegen.

Aber: Das „Opfer bringen“ sitzt tief in vielen von uns. Und deshalb hat diese brutale „Austeritätspolitik“ auch so wenig Gegner. Als KAB beten wir des Öfteren: „Wir opfern dir unseren Tag, unsere Arbeit, unsere Kämpfe und Leiden.“ Was hat diese Opferhaltung bewirkt? “Ein Christentum, das im Bild des Herrn nur seine Sanftmut sehen wollte, übersah völlig, dass Christus Konflikte nicht gescheut hat, ihnen nicht aus dem Weg gegangen ist, vielmehr da, wo es darauf ankam, Konflikte sogar bewusst provoziert und in rückhaltloser Schärfe ausgetragen hat.“ (Deutsche Synode 1972 bis 1975. Kirche und Arbeiterschaft 1.4.)

Da scheint Franziskus anknüpfen zu wollen. „Glaube und Gerechtigkeit“ ist für ihn ein untrennbarer Zusammenhang. Es ist die Kurzformel der Jesuiten seit den 70er Jahren.
„Schwimmt gegen den Strom, gegen diese Zivilisation, die uns so schadet. Habt ihr verstanden? Gegen den Strom schwimmen; und das heißt Krach machen, vorangehen, aber mit den Werten der Schönheit, der Güte und der Wahrheit“. (Sagt Franziskus zu einer Jugendpilgergruppe im August 2013)

„Die Zukunft verlangt auch eine humanistische Sicht der Wirtschaft und eine Politik, die immer mehr und immer besser die Beteiligung der Bevölkerung verwirklicht, Formen des Elitebewusstseins vermeidet und die Armut ausmerzt. Dass es niemandem am Nötigsten fehle und allen Würde, Brüderlichkeit und Solidarität gewährleistet wird – das ist der vorgegebene Weg. Schon zu Zeiten des Propheten Amos erging sehr häufig die Warnung Gottes, „weil sie den Unschuldigen für Geld verkaufen und den Armen für ein Paar Sandalen, weil sie die Kleinen in den Staub treten und das Recht der Schwachen beugen“ (Am 2,6-7). Die Rufe, die Gerechtigkeit verlangen, gehen noch heute weiter.“ (Begegnung mit Vertretern der Verantwortungsträger aus Politik
und Gesellschaft in Brasilien 27. Juli 2013).

Dieser Anspruch des Christentums hat auch bei uns politische Konsequenzen. Davon ist die Kirchlich-Gewerkschaftliche Initiative Bayern überzeugt. „Wer die Werte, die unsere Gesellschaft tragen, bewahren will, muss politisch viel ändern.“ Das betont sie in ihrem Flyer zu den anstehenden Wahlen.

 http://www.wertewandel-jetzt.de/fileadmin/user_upload/download/Dokumente/kgi_werte_wahl_2013.pdf