KAB Bamberg

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Vortragsabend der KAB Litzendorf

Das Heinrichsblatt berichtet am 11. Mai 2014 auf Seite 18

Eingeengtes Gottesbild

Litzendorf (dk) — Die KAB Litzendorf als Kooperationspartner der Hanns-Seidel-Stiftung veranstaltete zusammen mit dem Team der Bücherei Litzendorf einen Vortrags- und Gesprächsabend in den Räumen der örtlichen Bücherei.

Das Heinrichsblatt berichtet am 11. Mai 2014 auf Seite 18

Eingeengtes Gottesbild

Litzendorf (dk) — Die KAB Litzendorf als Kooperationspartner der Hanns-Seidel-Stiftung veranstaltete zusammen mit dem Team der Bücherei Litzendorf einen Vortrags- und Gesprächsabend in den Räumen der örtlichen Bücherei. Als Referent war Markus Starklauf gekommen, Diplom-Theologe und Leiter der Aus- und Weiterbildung für Gemeindeassistenten und -referenten in der Erzdiözese Bamberg sowie seit September 2012 zudem im Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung (SAPV) der Sozialstiftung Bamberg tätig.

Welche vielfältigen Vorstellungen von Gott existieren, machte Starklauf gleich zu Beginn seines Vortrags deutlich, indem er seinen Zuhörern verschiedene Gegenstände präsentierte und das jeweils damit verbundene Gottesbild erläuterte. Dabei waren zum Beispiel Baldriantabletten (,‚beruhigender Gott“), eine Salbe (,‚heilsamer Gott“) oder Papiertaschentücher (,‚ein Gott, der Tränen trocknet“) ebenso vertreten wie ein Würfel (,‚willkürlicher Gott“) oder ein Stein (,‚ein Gott, der das Leben schwer macht“). Die Aufzählung ließe sich noch um viele weitere Gegenstände ergänzen.

Aber eigentlich sollte sich der Mensch doch gar kein Bild von Gott machen, das stehe schließlich schon so in der Bibel. Starklauf zeigte allerdings auf, dass Menschen sehr oft fest(gefahren)e Vorstellungen über ihre Mitmenschen hätten (Stichwort „du bist halt so“) und dass sie sie in einen festen Rahmen pressen würden. Häufig werde ein solches Verhalten dann auch auf Gott übertragen: ein Gott innerhalb eines bestimmten Rahmens.

Dass ein derart eingeengtes Gottesbild leicht Angst machen kann, beleuchtete Starklauf anhand von drei ausgewählten Gottesvorstellungen: Bei einem Aufpasser- oder Buchhaltergott werde am Ende eines Menschenlebens Bilanz gezogen, bei einem Leistungsgott hingegen müsse der Mensch erst in Vorleistung gehen, um die Liebe Gottes empfangen zu können; ein Richter- Gott schließlich entscheide über Wohl und Wehe der Menschen (Krankheiten würden hier zum Beispiel als Strafe Gottes angesehen).

In völligem Gegensatz dazu stehe das Gottesbild, das durch Jesus geprägt wurde: Gott als „abba“ (= Vater), der die Menschen ohne Wenn und Aber bedingungslos liebe. Jesus habe sich, so Starklauf, auf die Seite der Armen gestellt — ein Gedanke, der von der Theologie der Befreiung und vom jetzigen Papst Franziskus aufgegriffen worden sei.

Mithilfe einiger Texte aus dem Alten und aus dem Neuen Testament sowie aus dem Gotteslob konnten sich die Zuhörer zunächst in Kleingruppenarbeit darüber austauschen, von welchen der in den Texten dargestellten Gottesbildern sie sich angesprochen fühlten, bevor ihnen die Gelegenheit gegeben wurde, im Plenum über ihre persönlichen Erfahrungen zu berichten.