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Internationaler Tag des freien Sonntags am 3. März 2015

"Kommunikation und Kultur statt Kommerz und Konsum!"

Allianz fordert bundeseinheiltlichen Schutz des arbeitsfreien Sonntags

"Kommunikation und Kultur statt Kommerz und Konsum!"

Allianz fordert bundeseinheitlichen Schutz des arbeitsfreien Sonntags

München 02. März 2015  Trotz einschlägiger Urteile oberster Bundesgerichte  – darunter auch die aktuellste Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zur hessischen Bedarfsgewerbeverordnung – dem Schutz des Sonntags hohe Priorität einzuräumen, wollen Politik und Wirtschaft den arbeitsfreien Sonntag weiter aushöhlen.

Sonn- und Feiertage entwickeln sich immer mehr zu normalen Arbeitstagen, Einkaufen rund um die Uhr wird zur Regel – mit negativen Auswirkungen auf das Privat- und Familienleben sowie das Gemeinwesen. Und das, obwohl die staatliche Schutzgarantie für Sonn- und Feiertage sogar Verfassungsrang genießt (Art. 140 GG). Schon jetzt arbeiten fast elf Millionen Erwerbstätige in Deutschland auch an Sonn- und Feiertagen – Tendenz steigend. 

Ausnahmen für Sonntagsarbeit umgehend bundeseinheitlich regeln

Der Sonntagsschutz fällt zu einem wichtigen Teil in die Zuständigkeit der Bundesländer, die allerdings untereinander in zunehmendem Standortwettbewerb stehen. Die Länderkonferenz höhlt aufgrund wirtschaftspolitischen Kalküls den Sonntagsschutz sukzessive aus. Der Bund muss die nach §10 Abs.1 Arbeitszeitgesetz zugelassene Sonn- und Feiertagsbeschäftigung auf das für die Daseinsvorsorge tatsächlich notwendige Maß beschränken und die Bedarfsgewerbeverordnungen der Länder durch eine Bundesbedarfsgewerbeverordnung ersetzen. Die Bemühungen des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI), bundesweit gültige Kriterien einzuführen, sind gescheitert. Ebenso hat sich eine Aufsicht auf der Ebene der Gemeinden beim Ladenschluss als wirkungslos erwiesen. 

 

Sonntagsschutzbericht einführen - EU Parlamentarier nehmen Stellung

Bislang fehlen der Bundesregierung repräsentative Erhebungen zur Wirksamkeit des Sonntagsschutzes. Die Allianz für den freien Sonntag fordert deshalb einen regelmäßigen Sonntagsschutzbericht der Bundesregierung, der alle verfügbaren Daten zur Sonntagsarbeit bündelt und geeignete Sanktionen gegen Missbrauch des Sonn- und Feiertagsschutzes aufzeigt. Am morgigen europaweiten Aktionstag findet im Brüsseler EU-Parlament unter dem Titel "The key role of work-life-balance for Europe´s sustainable future" ein Gespräch mit Vertretern der Allianz und EU-Parlamentariern statt.

 

Die Allianz für den freien Sonntag ist eine kirchlich-gewerkschaftliche Initiative, die von zahlreichen Organisationen aus anderen gesellschaftlichen Bereichen unterstützt wird. Sie ist auf der Bundesebene sowie in neun Bundesländern und über 90 Regionen Deutschlands verankert. Sonntagsallianzen und ähnliche Initiativen bestehen auch in vielen anderen EU-Ländern.

www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de