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Ungepflegt und abgeschoben - Die versprochene Pflegereform doktert weiter überwiegend an Symptomen

Stieler-Hinz: "Die Bürgerversicherung ist überfällig und nutzt vor allem dem größten und bestem Pflegeheim der Welt - dem Zuhause!" 

Köln 12.5.2015  - Bereits kurz nach der Einführung der Pflegeversicherung war Experten, Pflegekräften und Betroffenen klar, daß eine Festlegung auf drei Pflegestufen an der Realität völlig vorbeigeht.

Köln 12.5.2015  - Bereits kurz nach der Einführung der Pflegeversicherung war Experten, Pflegekräften und Betroffenen klar, daß eine Festlegung auf drei Pflegestufen an der Realität völlig vorbeigeht.  20 Jahre später sollen im Rahmen der Pflegereform endlich weitere Pflegestufen eingeführt und auch seelisch-geistige Beeinträchtigungen berücksichtigt werden. "Wir begrüßen, dass die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs zur Ausweitung der Gruppe der anspruchsberechtigten Personen und zu Leistungsverbesserungen führt, aber leider längst nicht für alle!", resümiert Regina-Dolores Stieler-Hinz, Bundesvorsitzende der KAB als Bewegung für soziale Gerechtigkeit.  "Durch die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs darf es daher nicht zu einer Verschlechterung der Pflegequalität und zum Leistungsabbau kommen."  Die KAB verlangt, dass für Leistungsansprüche nach altem Recht ein umfassender Bestandsschutz gewährt wird. "Wir fordern darüber hinaus eine weitere deutliche Anhebung der Leistungen – insbesondere im ambulanten Bereich, eine regelmäßige dynamisierte Anpassung, sowie die tarifliche Bezahlung aller Pflegekräfte. Das deutsche Arbeits- und Sozialrecht gilt für alle Pflegekräfte, die hier tätig sind."

Das Verhältnis von Betreuungskräften zu Pflegebedürftigen muss von den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Menschen her gedacht werden und nicht vom Kapital, erklärt die KAB. "Für pflegende Angehörige, die nach wie vor die Hauptlast in der Pflege schultern und  Alterssicherungsleistungen empfangen, ist ein Alterspflegebonus in der Rente zu gewähren. Pflegende Angehörige brauchen zudem eine verlässliche finanzielle Absicherung," so KAB-Pflegeexpertin Lucia Schneiders-Adams. Zur Sicherung der der finanziellen Grundlagen muß die Pflegeversicherung ungeachtet der Lobbyinteressen der Versicherungswirtschaft zu einer Bürgerversicherung weiterentwickelt und die unsolidarische Pflegezusatzversicherung (Pflege-Bahr) wieder abgeschafft werden. 

Pressereferat der KAB Deutschlands