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Weihnachten in Madagaskar

Noel ist hauptsächlich ein christliches Fest. Generell feiert man es im Gedenken an Gott in jeder Pfarrgemeinde egal ob in der Stadt oder auf dem Lande.

Auf dem Lande ist Weihnachten jedoch ein Tag wie jeder andere...

Noel ist hauptsächlich ein christliches Fest. Generell feiert man es im Gedenken an Gott in jeder Pfarrgemeinde egal ob in der Stadt oder auf dem Lande.

Auf dem Lande ist Weihnachten jedoch ein Tag wie jeder andere...

Auf dem Lande:

Die Vorbereitung beginnt mit dem Advent: jede kleine Pfarrei bereitet ein Lied vor, ein sogenanntes "Zafindraony" (traditionelles Lied) für einen Liederwettbewerb, der am Weihnachtstag in jedem Distrikt organisiert wird. Ein Distrikt setzt sich aus 3 bis 4 "fiadidiana" oder Pfarreien zusammen und jede Pfarrei hat 6 bis 8 kleine Kirchen in einem Umkreis von 10 bis 15 km. Am Weihnachtstag gibt es eine große Messe auf Distriktsebene mit den Leuten aus den Dörfern der Pfarrgemeinden. Das bedeutet, dass die Leute im Umkreis von 10 bis 15 km sich aufmachen, um an der Weihnachtsmesse teilnehmen zu können: ein Tag, an dem die meisten zu Fuß kommen und nichts essen. Man kauft vielleicht mal Schmalzgebäck und Kekse, die von Händlern angeboten werden, die selbst einen langen Marsch zurückgelegt haben, um ihre Waren anbieten zu können. Nur am Abend isst man. Um ehrlich zu sein: es gibt kein Festmahl zu Weihnachten: Es wird das gleiche Essen wie jeden Tag serviert. Die Kinder der benachbarten Dörfer des Distrikts (der Fokontany von Betapoaka besteht aus 3 Dörfern) versammeln sich, um ein gemeinsames Lied für den Weihnachtsabend (Mitternachtsmesse) und für den Weihnachtsmorgen (Weihnachtsfeiertag) vorzubereiten. Weihnachten liegt in der Trockenzeit und ist ein gewöhnlicher Tag. Man arbeitet nur nicht auf den Feldern, um Bohnen oder Mais zu setzen. Manche pflanzen Reis, da man dafür Wasser benötigt: wenn es z. B. am Weihnachtsabend gut geregnet hat, geht man am nächsten Tag auf die Felder, um Reis anzupflanzen.

Alles in allem an Weihnachten auf dem Land gibt es keine Leckereien, kein großes Festmahl - es ist ein Tag wie jeder andere.

In der Stadt:

In der Stadt ist Weihnachten ein christliches und kommerzielles Fest. In den großen Städten gibt es eine Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest und man spürt diesen festlichen Zeitabschnitt (große Feiern vor allem in der Hauptstadt Antananarivo): schön geschmückte Geschäfte, Verkauf von festlicher Kleidung, Süßigkeiten, beleuchtete Straßen.

Für Christen beginnt die Vorbereitung auf die Weihnachtszeit ab dem ersten Adventssonntag: ein gemeinsames Programm wird für alle Christen in jeder Pfarrei durch die Pfarrleitung (Pfarrgemeinderat) angekündigt. Es gibt verschiedene Veranstaltungen innerhalb der Pfarrei, Kinder und Jugendliche leisten ihren Beitrag.

Alle Christen sind dazu aufgefordert, die Mitternachtsmesse mitzufeiern, die durch aktive Laien der Pfarrgemeinde gestaltet wird; es ist eine lebendige Messe für alle, die sich über 2 bis 2 1/2 Stunden erstreckt. Besuch der Krippe nach der Messe; Verteilung von Bonbons für die Kinder, Lieder und Tänze durch verschiedene Gruppen.

Auf nationaler Ebene:

Wie in den Dörfern - nur mit zusätzlichen kulturellen Darbietungen; die Märkte sind überschwemmt mit Artikeln jeglicher Art vor allem sind Weihnachtsgirlanden dort zu finden. Die Preise von Geflügel steigen steil an, denn die Menschen in den Dörfern (jene, die die Mittel haben, bereiten einen Festschmaus zu; Reichere gehen ins Restaurant und essen dort im luxuriösen und teuren Stil. Die Menschen aus den ärmeren Vierteln erleben Weihnachten wie einen ganz normalen Tag.

Der Staat macht durch den Familienminister, den Sozialminister und Frauen finanzielle Zuwendungen an Bedürftige (Spenden für das Nötigste im Leben). Auch NGOs (Nicht-Regierungs-Organisationen) überbringen Spenden an die Ärmeren.

Im Fernsehen gibt es aktuell:

Weihnachtsliederwettbewerbe von Kindern unterschiedlichen Alters.