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Stadtführung in Nürnberg 2017

mit Gerhard Steger zum Thema:

Zweite Nürnberger Stadtmauer vom Weißen Turm zum Henkersteg.
Motto:
Von Gerbern, Brauern und Henkern                                                          

Diese Stadtführung war für alle eine Auffrischung eines Teils der Geschichte des alten Nürnbergs.

mit Gerhard Steger zum Thema:

Zweite Nürnberger Stadtmauer vom Weißen Turm zum Henkersteg.
Motto:
Von Gerbern, Brauern und Henkern                                                          

Diese Stadtführung war für alle eine Auffrischung eines Teils der Geschichte des alten Nürnbergs. Leider ist von der 2. Stadtmauer noch kaum etwas übrig, nur der Weiße Turm, an dem wieder einmal der Weg begann.

Unser Weg führte uns nach kurzer Zeit zu einem Platz, wo früher mehrere Brauereien standen. Dort wo heute in neuem Stil der „Saturn“ steht, war die erste Nürnberger Brauerei, die ein Herr Lederer kaufte. Leider wurde am 2. Januar 1945 fast die gesamte Altstadt zerstört, so dass wir auf dem Weg zum Henkersteg nur noch ganz wenige alte Handwerkerhäuser sahen, die zum Teil noch renoviert werden musste. Ein Gerberhaus steht noch. Die Handwerker in der Blütezeit Nürnbergs (um 1500) waren nicht arm, sondern angesehene Bürger der Stadt und Vertreter im kleinen Rat der Stadt mit den Patriziern. Leicht bergabwärts ging es zum Kaspar-Hauser-Platz, wo Kaspar Hauser 1828 gefunden wurde. Dort steht auch der Dudelsackpfeiferbrunnen mit der Sage aus der Zeit, wo die Pest wütete. Der Dudelsackpfeifer soll, weil er stark betrunken herumlag, auf den Pestkarren zu den Toten geladen worden sein, konnte aber noch das Mundstück seines Dudelsacks finden und wurde durch sein Spiel wieder befreit.

Von diesem Platz aus ist schon das Unschlitthaus zu sehen, früher Weinstadel. Der Weinstadel wurde 1446 bis 1448 gebaut und ist mit  48 m Länge der größte Fachwerkbau in Deutschland. Unschlitt ist ein heute nicht mehr bekanntes Wort und bedeutet Talg, also Fett, dass man z.B. zum Schmieren von Rädern, Kerzen und Seifen  brauchte.

Der Abschluss der Führung lehrte uns das Grausen. Wir gingen über den Henkersteg zum Henkerhaus. Gerhard Steger las vor, welche Strafen früher durchgeführt wurden. Enthaupten durch Schwert, später Guillotine, Zunge, Daumen oder Hände abschneiden. Brandmarkung der Wangen (s. Veit Stoß). Dadurch war diese Gegend früher sehr verrufen.

Heute sind Weinstadel, Henkersteg und Henkerturm, sowie der Blick zum Kettensteg ein schönes Fotomotiv und ziehen viele Touristen an.