KAB Bamberg

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Pressemitteilung der KAB zum Equal Pay Day

Etl: Höherer Mindestlohn kann Frauen aus Armutsfalle holen

KAB: Frauen im Niedriglohnbereich brauchen einen existenzsichernden Lohn
„Wer den Lohnabstand zwischen Frauen und Männern reduzieren will, muss auch den Mindestlohn drastisch anheben, da besonders Frauen im Niedriglohnbereich tätig sind.“, fordert Maria Etl, Bundesvorsitzende der KAB Deutschlands zum Equal Pay Day. Neben der Umsetzung des Rechts auf gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit und der finanziellen Aufwertung von Sorgearbeit müsse nach Ansicht der KAB auch die Lohnuntergrenze auf ein existenzsicherndes Niveau angehoben werden. „Der derzeitige Mindestlohn von 9,35 Euro brutto reicht nicht zum Leben und bedeutet für die Betroffenen Altersarmut. Die Politik muss endlich die Frauen aus der Armutsfalle holen“ so Etl. Die KAB fordert die Politik auf, aktuell den Mindestlohn auf 13,69 Euro zu erhöhen.

„Kenn deinen Wert!“

Aus Anlass des Equal Pay Day (EPD) erinnert die KAB daran, dass mit der Einführung des Mindestlohns vor fünf Jahren die Lohnschere zwischen Männern und Frauen sich etwas geschlossen hat. Ein höherer Mindestlohn bedeute nicht nur eine Aufwertung von Frauenarbeit in Branchen, wo ein geringer Organisationsgrad herrscht, sondern auch eine Verringerung des Lohnabstands zwischen Männern und Frauen. Im sogenannten Gender-pay-gap-Index liegt Deutschland in Europa weit abgeschlagen. Nur in Tschechien und Estland verdienen Frauen im Vergleich zu Männern noch weniger als in Deutschland. Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt in Deutschland unverändert bei 21 Prozent oder 77 Tage Mehrarbeit für Frauen liegt.

„Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung fallen nicht vom Himmel. Sie müssen erkämpft werden“, betont die KAB-Bundesvorsitzende. Sie fordert die Frauen auf, sich zu organisieren. Mit der Mindestlohnkampagne „Kenn deinen Wert!“ ruft der katholische Sozialverband Frauen auf, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung in ihrem Einsatz für gleiche Bezahlung und höheren Mindestlohn zu unterstützen.