Kronach- Am 3. Juli 321 trat das Edikt von Kaiser Konstantin in Kraft, das den Sonntag zum gesetzlich geschützten arbeitsfreien Ruhetag erklärt. Zum 1700-jährigen Bestehen möchte die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) darauf aufmerksam machen, wie wichtig diese Errungenschaft ist. Unter dem Motto Ein Stück von uns - #ohnesonntagfehltunswas setzen viele KAB-Gruppen in ganz Deutschland ein Zeichen und beteiligen sich an der Mitmachaktion einer welt-größten Sonntags-Patchwork-Picknickdecke. Sie soll ein Symbol sein für den freien Sonntag als Tag der Familie, Begegnung, für Freizeit und Glauben. Die Aktion richtet sich an alle, denen der Erhalt des Sonntags wichtig ist.
Hierfür wird gemeinsam auf Orts-, Diözesan- und Bundesebene an einer großen Patchwork-Picknickdecke gearbeitet, die mit vielen selbst gestalteten Stoffstückchen den Sonntag und seine Bedeutung visualisieren soll. Das Projekt stößt in den Medien auf großes Interesse. So widmete beispielsweise das BR Fernsehen der Initiative einen sehenswerten Beitrag in seiner Abendschau. Auch im KAB-Kreisverband Kronach beteiligt man sich an der Aktion. Alle Befürworter des freien Sonntags - ob KAB-Mitglied oder nicht - sind eingeladen, ihren eigenen kleinen Teil der Decke zu gestalten. Jeder kann seiner Kreativität freien Lauf lassen und Teilstücke mit Motiven rund um den Sonntag bemalen, bekleben, besticken, bedrucken ... Alle Beiträge - beispielsweise ein gemeinsames Mittagessen, Ausflug oder Spaziergang, Familie und Freunde usw. - finden ihren Platz im großen Gemeinschaftsprojekt. Erfreulicherweise sind bereits schon einige farbenfrohe kleine Kunstwerke im KAB-Büro eingegangen.
Aufgrund des großen Zuspruchs wird die Aktion nunmehr bis zum Ende dieser Woche verlängert. Nach wie vor können Teilstücke mit einer Größe von 25 x 25 cm (bitte 2 cm am Rand für die Naht freilassen) im KAB-Büro in Kronach abgeben bzw. in den Briefkasten geworfen oder auf dem Postwege zugesandt werden. Besonders eignen sich alte Betttücher aus Baumwolle. Von Kronach aus gehen die Teile zum Diözesanverband Bamberg, der sie schließlich an den Bundesverband weiterleitet.
Die KAB setzt sich schon immer für den Schutz des arbeitsfreien Sonntags ein, erklärt Rechtsschutz- und Verbandsreferentin Manuela Mähringer vom Kronacher KAB-Büro. Auf das klare Statement der KAB gegen Sonntagsöffnungen und Entgrenzungen von Arbeitszeiten - in Zusammenhang mit der Picknickdecken-Mitmachaktion - habe sie telefonisch viele Reaktionen erhalten: vereinzelt negative; überwiegend jedoch positive, was sie in ihrem Einsatz weiter bestärkt. Leider ist man damit noch lange nicht am Ende. Im Gegenteil: Es zeichne sich ab, dass Veränderungen in der Arbeitswelt auch einhergingen mit weiteren Entgrenzungen von Arbeitszeiten und somit gemeinsame, selbstbestimmte und freie Zeiten, wie den arbeitsfreien Sonntag, gefährden. Der gemeinsame freie Tag ist ein hohes Gut und deshalb in unserem Grundgesetz verankert, betont sie. Er gehöre der Familie, Kultur, dem Glauben, Sport, der Geselligkeit und Erholung - und sei ein Geschenk Gottes: Ein Tag für den Menschen!
Heike Schülein