KAB Bamberg

Ein Jubiläum unserer Partnerschaft in Katastrophenzeiten

Vor zwanzig Jahren begann unsere Partnerschaft mit Madagaskar.

Im Januar 1992 wählte der KAB-Diözesan-Ausschuss der Diözese Bamberg Madagaskar als Projektland. Ein Vertrag wurde geschlossen zwischen dem Diözesanverband der KAB Bamberg und der Frauenorganisation FIVOY in Fianarantsoa/Madagaskar unter der Leitung von Suzanne Razanatsoa und IRAY AINA (KAB in Madagaskar) mit Sitz in Antananarivo. Es entwickelte sich ein intensiver Kontakt und freundschaftliche Beziehungen. Das 20jährige Bestehen unserer Zusammenarbeit und Freundschaft wollten wir im Mai oder Juni als fröhliches Inselfest am Dechsendorfer Weiher bei Erlangen gebührend feiern. Das Madagaskar-Team sieht es als Dank an alle, die in den zwei Jahrzehnten die Projekte interessiert verfolgten, sie finanziell unterstützten und durch ihr Gebet ihre Verbundenheit zeigten.

Dank Ihrer Spenden konnten wir große finanzielle Unterstützung für die Arbeit in Madagaskar leisten. Viele Initiativen und Projekte konnten unsere Partner vor Ort (Suzanne, Véronique und Jérôme) in diesen Jahren starten und voranbringen. Sie schulten die Frauen in den Dörfern in unterschiedlichen Bereichen und ermöglichten ihnen so, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Vor allem die Schulspeisung in drei Dörfern ist nach wie vor eine große Hilfe, um die Kinder gesund zu ernähren und die Schulbildung zu verbessern. Die berufliche Ausbildung der Jugendlichen war das nächste Ziel. 

Leider ist die Freude über die Erfolge durch die Katastrophen getrübt, die Madagaskar und unsere Partner vor Ort in der letzten Zeit heimgesucht haben.

Schon 2020 hatte die Pandemie bei uns und in Madagaskar viele Vorhaben eingeschränkt und die Situation enorm verschlechtert. Auf der stark bevölkerten Insel sind Hygienemaßnahmen nur schwer durchzusetzen, Impfstoffe kaum verfügbar und ärztliche Hilfe so gut wie gar nicht möglich.  

Hinzu kam 2021 eine verheerende Dürre mit Trinkwassernot und sehr dürftiger Reisernte. Auch Gemüse konnte kaum erzeugt werden. Viele Menschen mussten hungern. 

Nun kam noch eine weitere Katastrophe hinzu: Wenige Tage nach dem Wirbelsturm „Ana“ raste in der Nacht zum Sonntag, den 6. Februar der Zyklon „Batsirai“ über die Insel hinweg und verwüstete weite Teile des Landes. Vor allem den Süden traf es am schlimmsten. Aber auch in Fianarantsoa und Umgebung gibt es abgedeckte Dächer, eingestürzte Häuser und unpassierbare Straßen. In Mahafaly wurden das Haus der Landfrauen, die Kantine und die Reisspeicher stark beschädigt. Viele Reisfelder sind überschwemmt. Der Reis in den Speichern ist durchnässt oder versandet. Die Menschen sind sehr verängstigt, da bis April Zyklon-Zeit ist und weitere Wirbelstürme zu befürchten sind.

FIVOY bittet in dieser Situation um finanzielle Hilfe, um die Ernährung und Unterbringung der Geschädigten abzusichern und die allernötigsten Reparaturen beginnen zu können. 

Die Projektpartner bitten aber auch um unser Gebet. Das Gottvertrauen der Madagassen haben wir bei unseren Besuchen jedes Mal bewundert. Beten wir, dass sie darin trotz der Katastrophe immer noch Trost und Stütze finden.

Vielleicht könnte uns dabei der Prophet Jeremia (Lesung am letzten Sonntag) anregen, wenn er sagt: „Gesegnet sei der Mensch, der auf den Herrn vertraut und dessen Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und zum Bach seine Wurzeln ausstreckt. Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt, seine Blätter bleiben grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge; er hört nicht auf, Frucht zu tragen.“ 

Jeremia will uns mit diesem Bild versichern: „Gott ist da!“ Und es ist gut, an Gott festzuhalten, trotz einer Katastrophe, trotz eines Unglücks, trotz des Scheiterns und zu vertrauen: „Mit Gottes Hilfe wird es am Ende doch gut.“

Enttäuschen wir unsere Freunde in der Not nicht!

Alles Gute für Sie und Ihre Familien!

Für das Madagaskar-Team der KAB Bamberg

Anni Deml