KAB Bamberg

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Übersetzung der Mail vom 14. Juli 2007

Liebe Freunde,

ich kann erst jetzt auf euren letzten Brief antworten, denn ich musste einige Einzelheiten der Antwort nachfragen, bevor ich antworten konnte. Hoffentlich geht es euch gut.

Liebe Freunde,

ich kann erst jetzt auf euren letzten Brief antworten, denn ich musste einige Einzelheiten der Antwort nachfragen, bevor ich antworten konnte. Hoffentlich geht es euch gut. Hier einige Nachrichten:

Aktivitäten der Frauen:
Die letzte Zeit habe ich die verschiedenen Gruppen besucht, um ihre Tätigkeiten in 2006 zu bewerten, besonders die Nutzung des Reisspeichers und die Hühnerzucht, und ihre Erwartungen für die nächste Zeit kennen zu lernen. Ich muss zu Faniry zurückkommen, die Versammlung wurde verschoben, denn es gab einen Sterbefall im Dorf. Am Montag komme ich dort wieder hin, denn ich muss nach Ambalavao, um Geld zur Unterstützung ihrer Aktivitäten zu bringen. In allen Gruppen verlangen die Frauen den persönlichen Mikrokredit zu nutzen und außerdem den Reisspeicher. Man muss sie allerdings verstehen: Der Reisspeicher wird für die Zwischensaison gebraucht, aber in der Zwischenzeit brauchen sie andere Dinge: Die Beschaffung der lebensnotwendigen Güter sind allgemein die Aufgabe der Frauen oder wenigstens müssen sie eine Finanzierungsmöglichkeit finden, daher die Notwendigkeit eines kleinen Kapitals. Mit diesem kleinen Kapital werden sie Erwerbstätigkeiten vollbringen, wie z. B. Schweinezucht, Hühner- und Entenzucht, kleine Geschäfte, Handwerk (Mattenflechterei). Die Hühnerzucht in der Gruppe scheint schwieriger zu sein durch die Tatsache, dass die Frauen weit voneinander wohnen und außerdem, dass man sich alle Tage darum kümmern muss. Ich werde euch die Zusammenfassung der Treffen mit den verschiedenen Gruppen später schicken und euch eine Tabelle je Gruppe aufstellen mit den Tätigkeiten, die sie machen wollen. Zur Beantwortung der Frage, ob der Reisspeicher in Betapoaka gefüllt ist, wie ich es mir vorgestellt habe: Tatsächlich haben sich die Mitglieder jeder Gruppe für ein persönliches Darlehen entschieden, wir konnten den Speicherinhalt nicht erheblich aufstocken. Um euch eine Vorstellung zu geben, nehme ich als Beispiel die Gruppe von Ambalavao (20 Frauen): Wir haben beim Treffen davon gesprochen. Man müsste mindestens 300 kg Rohreis pro Mitglied haben, um ihnen zu erlauben, die Zwischensaison ohne zu große Schwierigkeiten zu überstehen. Das sind 300 kg x 20 = 6000 kg entspricht 200 Vata x 16000 Ar = 3.200.000 Ar. Es ist also unmöglich den Reisspeicher und die persönlichen Darlehen finanziell zu unterstützen.

Aufbau und amtliche Anerkennung von neuen Vereinen
Das ist übrigens der Grund, warum wir mit der Erweiterung um neue Gruppen zögern: wir beginnen immer mit einem Samendarlehen an die Gruppe und im folgenden Jahr mit der Unterstützung für den Aufbau einer Reisspeicherung. Im Augenblick hat nur die einzige Gruppe von Imapa im Westen von Betapoaka Kontakt mit uns.

Der Bau des neuen Reisspeichers (Ambalavao):
Bei unserem Treffen am 5. Juli haben wir davon gesprochen und unter uns die Verantwortlichkeiten aufgeteilt:

  • Die Frauen haben entschieden, dieses Jahr mit dem Bau zu beginnen und werden mit der Herstellung der gebrannten Ziegel beginnen (ungefähr 50 000). Sie werden sich auch über den Kauf von gebrannten Ziegeln erkundigen.
  • Veronique und ich sind beauftragt, sich um das Baumaterial zu kümmern (Zement, Holz, Baustahl, Beschläge...), denn es muss in Fianar gekauft werden.
  • Wir warten auf den Plan, um den endgültigen Kostenvoranschlag zu machen
  • Die Schenkungsurkunde des Grundstücks durch die Familie von Veronique ist erstellt. Wir haben sie während des Treffens gelesen. Sie muss noch über die Gemeinde vom Distrikt bestätigt werden. Wir hoffen auf eine neue Einweihung in 2008.

Hier zu euren anderen Fragen. Zum G8-Gipfel: Ich bin mit dir völlig einer Meinung. Man kann tatsächlich feststellen, dass die Entwicklungshilfe mehr die Strukturen und die großen Projekte der Regierungen finanziert und nur 30 % gehen in die wirkliche Entwicklung. Man sieht keine nachhaltige Wirkung im Leben der Leute, sowohl für die einen wie die andern. Ich glaube mehr an die direkte Unterstützung aus Initiativen von Leuten an der Basis. Das versuchen wir auf der Ebene der Frauen zu tun. Danke noch einmal, dass ihr an diese Initiativen glaubt und für eure Anstrengungen, sie zu unterstützen. Meine aufrichtigsten Grüße an euch beide und an die Mitglieder der KAB. Gutes Gelingen an den internationalen Ausschuss, der sich bald treffen wird.

Herzliche Grüße
Suzanne