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Gute Arbeit braucht Mindestlohn

Ausstellungseröffnung im Bistumshaus

Bamberg (ds). Der Appell nach der Einführung eines Mindestlohns zog sich wie ein roter Faden durch die Reden zur Eröffnung der Ausstellung „Gute Arbeit – Hier arbeitet ein Mensch“ im Bistumshaus St. Otto am Heinrichsdamm.

Die KEB-Katholische Erwachsenenbildung in der Stadt Bamberg e.V., das Bistumshaus St. Otto und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Bamberg hatten zu einem Empfang geladen, bei dem der Hauptredner Dr. Manfred Böhm – Leiter der Arbeitnehmerpastoral in der Erzdiözese Bamberg – einen gerechten Lohn für gute Arbeit forderte.

Dietmar Stark, Öffentlichkeitsreferent d. KAB

Die Gäste besichtigen die Ausstellung

(ds). Der Appell nach der Einführung eines Mindestlohns zog sich wie ein roter Faden durch die Reden zur Eröffnung der Ausstellung „Gute Arbeit – Hier arbeitet ein Mensch“ im Bistumshaus St. Otto am Heinrichsdamm.

Die KEB-Katholische Erwachsenenbildung in der Stadt Bamberg e.V., das Bistumshaus St. Otto und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Bamberg hatten zu einem Empfang geladen, bei dem der Hauptredner Dr. Manfred Böhm – Leiter der Arbeitnehmerpastoral in der Erzdiözese Bamberg – einen gerechten Lohn für gute Arbeit forderte. Denn dieser sei der moralische Maßstab für die soziale Gerechtigkeit eines ökonomischen Systems. Wenn man von diesem Grundsatz ausgehe, müsse man – so Böhm – leider erkennen, dass unser Wirtschaftssystem nicht gerecht sei, da viele Menschen – trotz Vollzeitarbeit – nicht von ihrem Lohn leben könnten. Denn man könne auch mit Hungerlöhnen Menschen töten – zumindest psychisch. Des Weiteren brauche gute Arbeit auch unbefristete Arbeitsverträge, ansonsten seien Arbeitnehmer nur Schachfiguren, die von den Unternehmen nach Belieben gezogen werden können. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse seien in dieser Hinsicht auch eine Form der Gewalt. Gewerkschaften und Kirchen dürften dies so nicht akzeptieren.

Die Frage nach dem Platz des Menschen in der modernen Arbeitswelt stellte der Geschäftsführer der KEB, Dr. Erhard Schraudolph. Der Arbeitnehmer dürfe nicht nur als lästiger Kostenfaktor gesehen werden, der mit Dumpinglöhnen abgespeist werden könne. Bei diesem Missstand könne man sich nicht nur darauf verlassen, dass die Politik dieses Problem schon lösen werde, sondern man müsse auch selbst aktiv werden und sich an der Gestaltung der Gesellschaft beteiligen.

Der KAB-Geschäftsführer Ralph Korschinsky wies darauf hin, dass auch die Auswüchse der Leiharbeit ein weiteres, wichtiges Thema seien. Ein niedrigeres Gehalt für Leiharbeiter – im Vergleich zu den Festangestellten – sei ein Umstand, den man nicht hinnehmen dürfe. Die KAB fordere hier nicht nur den gleichen Lohn für gleiche Arbeit, sondern auch einen 10-prozentigen Aufschlag für Zeit- und Leiharbeiter. Die Einführung eines Mindestlohns – hier fordert die KAB 9,20 Euro – sei vor allem mit der Öffnung des Arbeitsmarktes für Menschen aus den östlichen EU-Ländern extrem wichtig, da dies ein Meilenstein auf dem Weg zu einem gerechten Lohn sei.

Die Ausstellung „Gute Arbeit – Hier arbeitet ein Mensch“ beschäftigt sich mit dem brisanten Thema Arbeit, das von zeitloser Aktualität ist. In 14 großformatigen Schautafeln werden Inhalte wie Mindestlohn, Arbeitslosigkeit, Leih- und Zeitarbeit aber auch Frauen im Beruf oder Mobbing und Gesundheit zeitgemäß und anschaulich dargestellt. Die Wanderausstellung, die schon in vielen Städten des Erzbistums Station gemacht hat, wird bis Freitag, dem 10. Juni, im Bistumshaus zu sehen sein.

Dietmar Stark, Öffentlichkeitsreferent d. KAB