KAB Bamberg

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„Pferdeäpfel-Theorie“ gerügt

KAB-Diskussionsrunde in Stegaurach

Stegaurach (mw) - Die KAB Stegaurach hat Ralph Korschinsky, KAB-Geschäftsführer, zu einer Gesprächs- und Diskussionsrunde eingeladen. Um das Thema „Gerechte Verteilung – Aktiv für Nachhaltigkeit“ gab es vieles zu bedenken. Die breite Öffentlichkeit wolle teilnehmen an den wirtschaftlichen Erfolgen, so der klare Auftrag an die Politik. Zuvor müsse die seit 1982 gefahrene „Salamitaktik des Sozialabbaus“ gestoppt werden. Das Gesetz des Marktes müsse wieder voll als gesellschaftliches Prinzip gelten. Die Pflegeversicherung sei dem Solidarprinzip zu unterwerfen.

Der Referent und der 1.Vorsitzende der KAB Friedrich Schramm erläuterten die Fortführung der Obertrubacher Erklärung. Als ganz wichtiges Ziel gelte es, die Fort- und Weiterbildung zu verbessern und die Auszubildenden unbefristet zu übernehmen. Die KAB setze sich auch vehement für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer ein. Der gesetzliche Mindestlohn, der nahezu in allen europäischen Ländern eingeführt sei, sollte auf 9,20 Euro erweitert werden – verbunden mit einer dynamischen Anpassung.

Ein besonderer Schwerpunkt der Abendveranstaltung im Pfarrheim galt dem Thema Leiharbeit. Für gleiche Arbeit sollte auch der gleiche Lohn bezahlt werden. Die Entleihfirma sollte den Leiharbeitseinsatz befristen und darauf achten, dass bei Bewährung ein fester Arbeitsplatz gewährt wird.

Die Diskussion bewegte sich auch in den Bereich der Banken. Gefordert. wurden die paritätische Umlagefinanzierung und die Rücknahme der Förderung von Kapitaldeckung. Finanziell sehr weh täten den Rentnern die erwerbsmindernden Abschläge. Gerügt wurde auch die oft als Erfolg verkaufte „Pferdeäpfeltheorie“, die da besagt, dass man den „Gaul stopfen muss, dass auch für die Unteren noch etwas übrig bleibt“.

Quelle: Heinrichsblatt, Nr. 51/52 vom 19./26.12.2010 auf Seite 27