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„Säulen der inneren Kraft"

Pater Christoph Kreitmeier auf Einladung der KAB zum Vortrag in Scheßlitz

Maria Spörlein von der KAB Scheßlitz bedankte sich für den Vortrag von Pater Christoph Kreitmeir. Foto: cid

Scheßlitz (cid) - Die „Anleitung zum Unglücklichsein“ tragen wir häufig in uns selbst. Gedanken bestimmen unser Handeln, unsere Entscheidungen, unsere Gefühle, selbst die Sprache. Dem gerade in der Fastenzeit auf den Grund zu gehen und sich zu fragen, welche unserer „Leitgedanken“ zu: „Leidgedanken“ werden, dazu forderte Franziskanerpater Christoph Kreitmeir aus Vierzehnheiligen auf.

Zu seinem Vortrag „Die Kraft der Gedanken“ Waren weit mehr als 150 Zuhörer gekommen, so dass man aus Mangel an Platz vom Scheßlitzer Pfarrheim in die Kirche wechseln musste. Zwei Stunden lang begaben sich die auf Einladung der KAB nach Scheßlitz Gekommenen mit dem Ordensmann auf die Suche nach einem Weg, negative Gedanken in Positive umzuwandeln.

Gedanken seien eine „Großmacht“, stellt der Referent, der nicht nur Theologe, sondern auch Sozialpädagoge, Psychologe und Psychotherapeut mit eigener Praxis ist, heraus. Sie schafften die Voraussetzung dafür, wie wir leben und wie wir mit anderen Menschen umgehen. Seien sie negativ, so könnten sie auf Dauer lähmen, die Energie rauben und sogar krank machen. Pater Christoph konfrontierte seine Zuhörer mit ihrem „inneren Kritiker“, der Verallgemeinere („Alles geht den Bach runter!“), der Selbstzweifel nährt („Wenn ich doch dies und jenes getan hätte. . .“).

Er forderte Ordnung ins Grübeln zu bringen und sich nicht von seinen „Leidgedanken“ erdrücken zu lassen. Der Geistliche riet auch, genau hinzusehen, Wovon man sich geistig ernährt und zum Beispiel Medieneinflüsse kritisch zu hinterfragen. „Empören Sie sich gegen diese Gedanken“, appellierte er an seine Zuhörer, denn: „Wenn wir auf das Negative ausgerichtet sind, dann werden wir auch negativer.“

Humor und positives Denken

Humor und positives Denken seien eine Möglichkeit, sich von der Kraft negativer Gedanken zu lösen. „Werden sie innerlich stark und machen sie sich unabhängig von Anderen!“ Der erfahrene Psychotherapeut ist sich sicher: „Der beste Lebensberater sind sie selbst!“

Unterstützend stellte er seinen Zuhörern „Säulen der inneren Kraft“ vor Augen. Zunächst sei eine Bestandsaufnahme zu machen. Von Fehlern dürfe man sich nicht aus der- Bahn Werfen lassen. Sie seien dazu da, daraus zu lernen. Dann müsse am eigenen Selbstbild gearbeitet werden: „Wir sind das, was wir denken.“ Weiterhin sei es wichtig, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Die Vorstellung „Ebenbild Gottes“ zu sein wirke dabei unterstützend. Und schließlich sei positives Denken notwendig. Kreitmeier riet dazu, anderen Menschen gegenüber nicht misstrauisch zu sein, sondern ihnen gegenüber Vertrauen aufzubauen.

Der Referent fügte noch ein konkretes. Trainingsprogramm hinzu. Er forderte seine Zuhörer auf, das „Ge(h)bet(en)“ in den Alltag zu übernehmen. Die Mischung aus gehen, das heißt Bewegung und beten könne helfen die „Leidgedanken“ zu vertreiben. Diese Form der Meditation helfe dabei Abstand zu gewinnen, offen zu werden und Neues zu denken. Es bringe nach vorne.

Mit vielen Hinweisen auf Bücher - auch auf die eigenen - versorgt, entließ Pater Christoph die Zuhörer in ihren Alltag hinein. Der Erlös aus den freiwilligen Spenden, die am Ende des Vortrags eingingen, kommt einem Hilfsprojekt seines Bruders, Michael Kreitmeier, zugute. Er hat in Sri Lanka ein Kinderdorf für Waisen gegründet und ermöglicht ihnen eine Ausbildung.

Quelle: Heinrichblatt, 14. März 2010, Nummer 11, Ausgabe B, Seite 18