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KAB macht mit beim „Lärm der leeren Töpfe“

Aktion   Die KAB Kronach-Hof beteiligte sich an der Aktion „Der Lärm der leeren Töpfe“.  Auch einige Mitglieder des Kreisverbands zogen mit KAB-lern aus ganz Deutschland - begleitet von einer Samba-Band - am gestrigen Sonntag mit rund 1.000 Töpfen in Berlin zum Bundeskanzleramt und protestierten dort lautstark gegen Lebensmittelspekulationen.

Kronach/Nordhalben- KAB-Kreisvorsitzender Günter Romig und sein Stellvertreter Friedrich Jakob hauen auf die Pauke. Mehrmals schlagen sie an diesem Freitagabend im Pfarrzentrum Nordhalben mit Topfdeckeln auf große Töpfe.

Bild: (von links) Adelheid Kotschenreuther, Marianne Heinlein (beide stellvertretende Kreisvorsitzende), Kreisvorsitzende Gabriele Zeuß, Geschäftsführer Ralph Korschinsky, Diözesansekretärin Maria Gerstner, Friedrich Jakob (stellvertretender Kreisvorsitzender) und Kreisvorsitzender Günter Romig beim „Lärm der leeren Töpfe“.

KAB macht mit beim „Lärm der leeren Töpfe“

Aktion   Die KAB Kronach-Hof beteiligte sich an der Aktion „Der Lärm der leeren Töpfe“.  Auch einige Mitglieder des Kreisverbands zogen mit KAB-lern aus ganz Deutschland - begleitet von einer Samba-Band - am gestrigen Sonntag mit rund 1.000 Töpfen in Berlin zum Bundeskanzleramt und protestierten dort lautstark gegen Lebensmittelspekulationen.

Kronach/Nordhalben- KAB-Kreisvorsitzender Günter Romig und sein Stellvertreter Friedrich Jakob hauen auf die Pauke. Mehrmals schlagen sie an diesem Freitagabend im Pfarrzentrum Nordhalben mit Topfdeckeln auf große Töpfe. „Angefeuert“ werden sie von ihren KAB-Kollegen und Kolleginnen, die sich dort zur Kreisverbandsausschuss-Sitzung unter dem Thema „Der Lärm der leeren Töpfe – Lebensmittelspekulation tötet Leben“ trafen. Sie bringen damit ihren Protest gegen Spekulationen mit Lebensmitteln wie Mais, Soja und Weizen an Rohstoffbörsen zum Ausdruck, die im dringenden Verdacht stehen, Armut und Hunger auf der Welt mit zu verursachen. 

„Anleger haben die Spekulation mit Grundnahrungsmitteln als Gewinnquelle entdeckt. Die Wetten auf Nahrungsmittelpreise treiben die Preise in die Höhe. Dadurch werden Lebensmittel teurer und mehr Menschen hungern“, ist KAB-Geschäftsführer Ralph Korschinsky, der sich intensiv mit der Thematik beschäftigt, überzeugt. Wenn Menschen 80 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssten und nicht nur zehn bis 20 Prozent, wie in den reichen Industrieländern, dann seien Preissteigerungen für Grundnahrungsmittel für sie eine existenzielle Bedrohung. „Obwohl Banken und Versicherungen jeden Verdacht von sich weisen, gibt es stichhaltige Belege, dass die Geldanlage auf den Märkten für Rohstoffe und Lebensmittel Hunger verursacht“, ist er sicher. Die Hauptforderung der KAB ist eine komplette Abschaffung von Lebensmittelspekulationen. Da dies wohl nicht gelingen wird, versucht sie, die Auswucherung durch Gesetze aufzufangen. „Gemeinsam können wir erreichen, dass mit Hunger kein Profit gemacht wird“, appelliert Korschinsky und erinnert an die Unterschriftenaktion der KAB. Die Listen mit den eingegangenen 27.000 Unterschriften habe man persönlich in Berlin überreicht. Zudem gebe es auch eine Aktion mit E-Mails, die man an seine Bank schicken und darin deren freiwilligen Verzicht von Lebensmittelspekulationen fordern kann. Inzwischen hätten fünf oder sechs große Banken darauf reagiert und damit aufgehört. Im Rahmen der Topf-Aktion sei man schon Ende September 2012 in Brüssel gewesen. „Alle Fraktionsvorsitzenden haben sich mit uns unterhalten. Das ist schon ein großer Erfolg“, freut er sich. Außerdem gebe es seit Kurzem die Finanztransaktionssteuer. Auch KAB-Kreisvorsitzende Gabriele Zeuß sagt:  „Viele kleine Schritte können viel bewegen. Als weltweite Arbeitnehmerbewegung und als Christen ist es unsere ethische Verpflichtung, auf die Thematik aufmerksam zu machen.“ Überhaupt müsse ein größeres Bewusstsein für den Wert von Nahrungsmitteln geschaffen werden. „Mit Essen spielt man nicht. So haben wir es alle gelernt“, meint auch KAB-Diözesansekretärin Maria Gerstner. Tatsächlich aber werde auf den Börsen dieser Welt täglich mit dem Essen und Nahrungsmitteln gespielt, werden die Preise durch Spekulationen in Höhen getrieben, die es den Armen nicht mehr ermöglicht, ausreichend Lebensmittel zu kaufen. Das Thema gehe uns alle an. „Einerseits spenden wir für hungernde Menschen.  Andererseits tragen wir durch unseren Lebensstil - zumindest indirekt - zu den Missständen bei. So seien wir Kunden bei großen überregionalen Versicherungen und Banken, die mit unserem Geld mit Lebensmitteln spekulieren. hs

Lebensmittelspekulationen: Anleger spekulieren auf steigende oder fallende Grundnahrungsmittelpreise. Dazu nutzen sie sogenannte Futures – Terminkontrakte. Per Mausklick werden am Computer Millionen Tonnen Getreide gekauft und verkauft – ohne dass es die Händler jemals mit der real existierenden Ware zu tun bekommen. Bei schlechten Nachrichten von Ernteausfällen oder Exportverboten kann im Markt schnell Panik ausbrechen. Die Ankäufe steigen sprunghaft an und damit auch die Preise für Rohstoffe. Das hat Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise.

KAB-Forderungen: Die Gesetze müssen dahingehend geändert werden, dass institutionelle Investoren keine Spekulationen mit Lebensmitteln tätigen dürfen. Davon ausgenommen sind nur Anleger, die unmittelbar mit dem Handel  oder der Produktion von Agrargütern überwiegend beschäftigt sind. Für diese Anleger sind Positionslimits festzulegen, die nicht dazu geeignet sind, den Handel zu beeinflussen. Zertifikate und Publikumsfonds für individuelle Anleger müssen verboten werden. Lebensmittelspekulationen außerhalb der Börsen sind zu untersagen. Alle Transaktionen sollen offengelegt werden, damit sie überprüft werden können.

Aktion:  Am 14. Oktober 2012, dem Sonntag vor dem Welternährungstag, findet in Berlin eine „Lärmdemo“ gegen Nahrungsmittelspekulationen statt. Durch den Lärm von 870 leeren Töpfen, die symbolisch für die 870 Millionen Hungernden weltweit stehen, soll die Bundesregierung aufgefordert werden, sich für eine europaweite Regulierung der Rohstoffmärkte einzusetzen.

Gottesdienst: Der Sitzung voraus ging ein Wortgottesdienst in der Pfarrkirche Nordhalben für die Verstorbenen der KAB, der vom Pastoralreferent Harald Ulbrich zum Thema gestaltet wurde. hs

Termine 2013 Landkreis: 11.01.: KV-Leitung in Wallenfels, 08.03.: internationaler Frauentag in der Synagoge, 09.04.: „Mit voller Nase schweigt man nicht“, Lesung mit Dr. Manfred Böhm, Politische Lyrik in der Synagoge, 19. bis 21.04.: Frauenwochenende in der Effelter Mühle, 23.04.: KAB-Stammtisch Nord in Haig, Gasthaus Detsch, 19 Uhr, 01.05.: Maikundgebung, 07.05.: KAB-Stammtisch Süd in Johannisthal, Pfarrsaal, 19 Uhr, 22.08. bis 26.08.: Studienfahrt nach Polen, 18.10.: KV-Ausschuss in Lahm, 26.10.: Altkleidersammlung mit der CAJ, Senioren:04.03.: Seniorenbesinnungstag in Vierzehnheiligen, 15.05.: Seniorentag mit Albert Müller in Haßlach bei Teuchnitz, 19.09.:  Seniorenstudienfahrt, Kronach und Kulmbach, 15.10.: Seniorenfrühstück, 03.12.: Seniorenadvent 

Termin: „Spekulation tötet Menschen – Das Wetten auf Lebensmittel“ am Freitag, 19. Oktober 2012 von 18 bis 21 Uhr im Raum 105/U7 der Universität Bamberg, An der Universität 7. Unter anderen werden Erzbischof Ludwig Schick und der freie Journalist Harald Schumann teilnehmen. Zwecks Planung wird um Anmeldung gebeten (Telefon-Nummer 0951/91691-0 oder Mail: kab-bildungswerk@kab-bamberg.de) hs