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"Du Frau aus dem Volke..." - Wer war Maria?

KAB Seniorentag in Kirchehrenbach

Über 100 KABler (samt Freunden) waren - trotz schönsten Frühlingswetters - der Einladung zum Seniorentag im Kirchehrenbacher Pfarrsaal gefolgt!

KAB Seniorentag in Kirchehrenbach  

Über 100 KABler (samt Freunden) waren - trotz schönsten Frühlingswetters - der Einladung zum Seniorentag im Kirchehrenbacher Pfarrsaal gefolgt! Passend zum Marienmonat Mai (und zum nahen Muttertag) stand das Treffen unter dem Motto:" "Du Frau aus dem Volke ..." (Zitat aus einer Strophe des Liedes: "Maria zu lieben ...") - Wer war Maria?" "
Referent war der Diözesanpräses Dekan Pfarrer Albert Müller; äußerst informativ-aufklärend machte dieser das theologische Thema - nicht zuletzt auch durch manch eine humorvolle Bemerkung - besser verstehbar und erleichterte es so den Zuhörern, auch die mit dem Glauben verbundenen Geheimnisse auf der Basis von ganz menschlichen Erfahrungen in ihre (religiösen) Vorstellungen integrieren zu können.
In den drei Vortragseinheiten von elf bis 15 Uhr 30 (mit Unterbrechung durch ein gutes Mittagessen) ging es um die Fragen: "Was sagt die Bibel über Maria (- und was gerade auch nicht?") und "Was ist historisch einigermaßen abgesichert, was eher legendarisch?", außerdem "Wo erfahren wir etwas über die Vorfahren von Maria und was? - einschließlich der verwandtschaftlichen Beziehungen in der Großfamilie von Maria, Josef und Jesus selbst?" (Apokryphen und Protoevangelium des Jakobus); den Schluss bildeten die Geschichte der Marienverehrung - auch in den anderen christlichen Konfessionen und im Islam sowie die Erläuterung der vier auf Maria bezogenen Dogmen der katholischen Kirche auf dem Hintergrund ihres historisch-gesellschaftlichen Kontextes.
Ein paar wenige Kernaussagen mögen einen Eindruck von dem hoch interessanten Vortrag vermitteln:
Es sei eine reizvolle und auch herausfordernde Vorstellung für den heutigen "Selbermachmenschen", sich - wie Maria es mit ihrer Antwort auf die Verkündigung des Engels tat - in den großen Plan Gottes einzupassen und sich darauf zu verlassen: Mein Leben wird etwas, weil Gott es gestaltet! (praktisch das Gegenteil zur "S e l b s t verwirklichung" und zum "Ich will, muss 
m a c h e n!")
Die Verehrung Mariens sei berechtigt, da sie auf Jesus Christus hinweise! Sowohl die Evangelien als auch die offiziellen Äußerungen der Kirche betonen, dass Maria selbst - bei allen Zweifeln und (menschlichen) Schwierigkeiten - sich letztlich immer dem Willen ihres Sohnes unterordnete (Hochzeit zu Kanaa: "Was er euch sagt, das tut!").
Besonders interessant - und trostreich - war die Auslegung des vierten Dogmas (1950) zur so genannten leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel (Himmelfahrt Mariens), wobei nicht gesagt ist, ob sie lebend oder verstorben aufgenommen wurde; es kann aber gesagt werden: A l l e s, was mich ausmacht, wer ich bin: ich bin von Gott geliebt und erlöst und nach dem Tod (nach der körperlichen Verwesung!) - wie auch immer - bei ihm aufgehoben! Das Dogma wurde genau in der Zeit verkündet, als Auferstehung und Weiterleben nach dem Tod gesellschaftlich insgesamt sehr in Zweifel gezogen wurden!
Die Umrahmung durch einen Gottesdienst zu Beginn und die abschließende Maiandacht in der Kirche trugen sicher auch noch zum Gelungen-Sein des Kirchehrenbacher KAB-Seniorentages bei.

Elisabeth Görner