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Zum Muttertag

Ein konsumkritisches Gedicht

„Lieb Mütterlein, ich bringe dir zum Muttertag die Blümlein hier:
Rosen, Chrysanthemen, Nelken, Blumen, die zum Glück nicht welken,
ehe sie aus fernen Landen bis zu uns den Weg hier fanden.

 

Ein konsumkritisches Gedicht

Zum Muttertag

„Lieb Mütterlein, ich bringe dir zum Muttertag die Blümlein hier:
Rosen, Chrysanthemen, Nelken, Blumen, die zum Glück nicht welken,
ehe sie aus fernen Landen bis zu uns den Weg hier fanden.

Nimm sie hin und sei recht froh:
Auf Kolumbiens Hochplateau, wo die Erde fruchtbar ist, werden sie für uns gezüchtet.
Auf Export von Blumen nur hat man sich dort eingerichtet.

Kann man zwar auf dieser Erde nie mehr ein Gemüse bauen, haben sie doch endlich Arbeit, all die vielen, vielen Frauen, die mit ihren zarten Händen, wie sie Frauen nur besitzen, Blumen setzen, jäten, schneiden und mit Giften reichlich spritzen.

Diese Mittel sind dort wichtig, nur bei uns sind sie verboten, bringen dort wohl manche Krankheit, doch nur selten einen Toten.
Große Hitze herrscht im Glashaus, wo gewerkt wird ohne Pause.
An den Händen noch die Gifte, isst man zwischendurch die Jause.

Vor dem schönen Muttertage macht man viele Überstunden, zwischendurch genügen
meistens vierundvierzig Wochenstunden.
Und damit wir für die Mütter Blumen haben, Nelken, Rosen, dürfen dort dazuverdienen auch Kinder – nur die Großen.

Abfall von den vielen Blumen bringen sie nach Haus den Schweinen.
Schweinefleisch, das schmeckt dann allen, wie den Großen, so den Kleinen. Dass die Leute manchmal krank sind – Leber-, Nieren-, Augenleiden, hin und wieder Fehlgeburten - . lässt sich leider nicht vermeiden.
Doch das Gift, das sie dort spritzen, schadet bestimmt nicht allen, und so wünsch‘ ich, liebe Mutter, dass die Blumen dir gefallen.“

von Elfriede Haslehner

„Global denken und lokal einkaufen – fair/lokal“

Empfehlung des Internationalen Ausschusses des KAB-Diözesanverbandes Bamberg

„Blumen werden weltweit gehandelt. Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte; zwei Drittel der Ware kommen aus dem Ausland. Jede fünfte Schnittblume, die irgendwo in der Welt angebaut worden ist, wird zwischen Westerland und Berchtesgaden verkauft: Orchideen aus Thailand, Nelken von der größten Blumenplantage der Welt in Kenia, Rosen aus Kolumbien – mittlerweile der  drittgrößte Blumenexporteur der Welt nach Holland und Israel.

Über die Arbeitsbedingungen des florierenden Geschäfts ist nur wenig bekannt. Die Löhne in den Blumenplantagen des Südens sind niedrig, die Gesundheitsgefahren hoch. 60 Kilogramm Pestizide pro Hektar und Jahr bescheren uns Farbenpracht – und vielen Arbeiterinnen Krankheit.“

Text entnommen aus dem Buch Blumen von E. Launer