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Frauenarbeit ist gleich viel wert!

Pressinfo der KAB Deutschland zum EQUAL-PAY-DAY

Ingrid Schumann: Es muss Schluss sein damit, dass Frauen länger arbeiten müssen

Presseinfo der KAB Deutschland zu EQUAL-PAY-DAY

Ingrid Schumann: Es muss Schluss sein damit, dass Frauen länger arbeiten müssen

Köln/ Bamberg. "Das am 1. Januar in Kraft getretene Gesetz zur Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frauenarbeit in Deutschland aufgrund der schlechteren Bezahlung diskriminiert wird", betont KAB-Bundesvorstandsmitglied Ingrid Schumann. Die Vorsitzende des KAB-Zielgruppenausschusses Frauen bezeichnet es angesichts des Equal pay day am 19. März als Skandal, dass der Wert der Frauenarbeit in Deutschland strukturell nicht die gleiche Anerkennung erfahre wie die Arbeit der Männer. "Immer noch verdienen Frauen fast 22 Prozent weniger als Männer, immer noch müssen Frauen knapp drei Monate länger arbeiten, um das durchschnittliche Jahreseinkommen der Männer zu erzielen", kritisiert Schumann. Damit sei die Entgeltlücke nahezu konstant geblieben und größer als in den meisten europäischen Ländern. "Trotz bester Wirtschaftsleistung liegt Deutschland beim Gender-Pay an drittletzter Stelle in Europa", betont Schumann. Der katholische Sozialverband fordert daher die verbindliche Umsetzung des Grundsatzes: "Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit"

Die KAB Deutschlands drängt daher die Bundesregierung, das angekündigte Gesetz für mehr Entgeltgleichheit und Transparenz endlich vorzulegen. Der Grundsatz „gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit“ muss verbindlich durchgesetzt werden. Daher fordert die KAB ein Entgeltgleichheitsgesetz, das eine Überprüfung aller Entgeltregelungen auf Entgeltdiskriminierungen und eine umfangreiche Auskunftspflicht für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vorsieht. Ebenso brauchen wir wirksame Sanktionen für den Fall, dass der Pflicht nach Überprüfung und Beseitigung von Diskriminierungen nicht nachgekommen wird.

Klare Absage an Mindestlohnaufweichung
Eine deutliche Absage erteilt die KAB Deutschlands, dem Versuch von Wirtschaft und Politik, den Mindestlohn aufzuweichen und weitere Ausnahmen zuzulassen. Besonders Frauen im Niedriglohnbereich hätten von der Einführung des Mindestlohns profitiert. "Damit die soziale und geschlechtsspezifische Schere beim Arbeitslohn weiter geschlossen wird, brauchen wir noch in diesem Jahr einen Mindestlohn von zehn Euro", betont Schumann.
Frauenberufe wie Pflege oder Erziehung seien zwar angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung Zukunftsberufe, doch würden sie weiterhin tariflich schlecht bezahlt werden. Schumann rief deshalb zum Weltfrauentag (8.3.) und zum Equal pay day (21.3.) die Frauen auf, sich stärker in Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbänden zu organisieren, um ihre berechtigten Forderungen durchzusetzen. "Nur gemeinsam können wir Frauen uns den halben Himmel erkämpfen!"