KAB Bamberg

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Impulse für die Weihnachtszeit

Weihnachten, das Fest der Freude, das Fest der Liebe.

Weihnachten, das Fest der Freude, das Fest der Liebe. In unserer Erinnerung, in unseren geheimen Wünschen und Sehnsüchten ist es so.

Für immer mehr Menschen aber ist Weihnachten ein nichtssagendes Fest geworden, an dem man sich über ein paar freie Tage freut und die „Brückentage“ sehr geschickt für die individuelle Urlaubsplanung optimiert.Wieder andere fürchten sich bereits in der Adventszeit vor dem weihnachtlichen Stress, denn das Fest muss ja ein „Highlight“ am Jahresende werden.

Manche Menschen erleben die Weihnachtstage als Tage der Wehmut, weil sie allein oder krank sind.

Wehmut und Trauer, Resignation und Wut erfüllt die Menschen, die im Lauf des Jahres einen lieben Menschen verloren haben, deren Ehe und Partnerschaft zerbrochen ist, die als Kinder ein Elternteil vermissen müssen, die Arbeitslosigkeit und Krankheit ganz persönlich erfahren. Andere sind auf der Flucht, suchen Asyl und fühlen sich allein gelassen.

Weihnachten ist dann nicht mehr als die Erinnerung an eine weit zurück liegende Zeit.

Und in diese Stimmung hinein wollen wir von Freude und Hoffnung sprechen. Damit entlocken wir vielen unserer Mitmenschen lediglich ein bitteres Lächeln.Wie können wir von „Staunen“, „Zärtlichkeit“, „Trost“, „Liebe“ und „Frieden“ sprechen, wenn so viele vertraut gewordene Strukturen in den zwischenmenschlichen Beziehungen, in unserer Gesellschaft, in der Arbeitswelt, auch in unserer Kirche und überall auf unserer Welt zerbrechen?

„Die Zeit der Märchen ist vorbei“, sagen uns die Skeptiker überall. „Was soll denn die Vorstellung von dem Gott, der Mensch wird, und dazu noch als hilfloses kleines Kind?“
„Und außerdem, was hat sich denn verändert in den zweitausend Jahren seit der Geburt dieses Kindes?“„Wo ist der Friede dieses Festes, wo die Liebe?“

„Sind wir nicht alle zu Komplizen derer geworden, die den Triumph der Konsumgesellschaft feiern?“

Nehmen wir diese Fragen ernst. Nehmen wir das Kind, das in vielen Bilder schutzlos, klein, nackt und dennoch mit weit geöffneten Armen dargestellt wird, ernst.
Versuchen wir, wieder zu entdecken, dass dieses Kind das Zentrum ist, um das sich unser Leben in all seinen Alltagsschattierungen gestalten will.

Gehen wir zu dem Kind und werden wir zu Menschen, die das Licht suchen und es auch weitertragen. Werden wir zu Menschen, die Freude, Liebe, Solidarität und Gerechtigkeit allen Egoismen unserer Zeit und Gesellschaft entgegenstellen. Leben wir so, dass die Skeptiker ihrerseits Schwierigkeiten mit ihren Zweifeln und ihrer Kritik bekommen, wenn wir vor die Krippe treten...

Die KAB dankt allen, die mit uns nach Licht, Liebe, Solidarität und Gerechtigkeit suchen und so, bewusst oder unbewusst, die weihnachtliche Botschaft mit Leben erfüllen.

Wir wünschen uns allen ein gesegnetes, fried- und lichtvolles Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2019.

Winfried Zawidzki