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Sonntagspläne des Handels sind Angriff aufs Grundgesetz

KAB-Delegierte verabschieden Initiativantrag zum Sonntagsschutz

Köln, 20. Juni 2021 „Mit den Kirchen und Gewerkschaften in Deutschland wird es keine Grundgesetzänderung des Artikel 140 geben“, betont Bundespräses Eirich.

Bundesvorstand: v.l. Andreas Luttmer-Bensmann, Beate Schwittay, Stefan Eirich

Die KAB Deutschlands kritisiert den erneuten Versuch des Handelsverband Deutschland (HDE), im Vorfeld der Bundestagswahl den sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Rhythmus der Woche in Frage zu stellen. „Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt“, so das Grundgesetz. Die Bundesdelegiertenversammlung der KAB sprach sich gegen die HDE-Pläne aus, Sonntagsöffnungen in diesem Jahr grundsätzlich möglich zu machen. „Kaufhäuser sind keine Orte der seelischen Erbauung wie Theater, Museen und andere Kultureinrichtungen. Im Gegenteil für die Beschäftigten im Einzelhandel bedeuten Ladenöffnungen an Sonn- und Feiertagen soziale und gesellschaftliche Ausgrenzung, weil sie mit ihren Familien nichts unternehmen können, sondern hinter den Ladentheken stehen müssen“, so Stefan Eirich.

Warnung an Politik
Die KAB Deutschlands warnt davor, Sonntagsöffnungen als Innenstadtbelebung verkaufen zu wollen. „Im Gegenteil, Studien zeigen, dass verlängerte Ladenöffnungszeiten und Shopping-Sonntage führen zur Konzentration im Handel und damit zu unbezahlbaren Mieten in den Innenstädten“, so Eirich. Die KAB Deutschlands warnt die Politik, den vom Grundgesetz geschützten freien Sonntag Corona zu opfern.

Bundesweite Sonntagsschutz-Aktionen am 3. Juli
Gemeinsam mit Gewerkschaften wird die KAB Deutschlands in der bundesweiten Allianz für den freien Sonntag juristisch und gesellschaftlich für den Sonntagsschutz sich weiter einsetzen.  „Wir werden den Angriff des HDE auf den Sonntag stoppen“, so Eirich. Die KAB wird bundesweit am 3. Juli an den arbeitsfreien Sonntag erinnern, der vor 1700 Jahren durch Kaiser Konstantin als Feiertag in Kraft trat. Unter dem Motto „#ohneSonntagfehltunswas“ werden KAB-Gruppen zur Beteiligung an einer große Sonntags-Picknickdecke in den Innenstädten aufrufen.

20. Juni 2021 - Wahl des Bundesvorstandes

Kölnerin ist neue Vorsitzende der KAB Deutschlands
Bundespäses Stefan Eirich und Andreas Luttmer-Bensmann im Amt bestätigt

Köln. Neue Bundesvorsitzende der KAB Deutschlands ist Beate Schwittay aus Köln. Die 59-jährige Schwittay wurde von den Delegierten der 17. Bundesdelegiertenversammlung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung mit großer Mehrheit (76 Prozent) zur Bundesvorsitzenden gewählt. „Ich freue mich über die Wahl und möchte an der Stärkung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung mitwirken, die als moderner Verband stolz sei kann auf ihre Tradition“, erklärt Beate Schwittay.

Die Theologin und frühere Bundesgeschäftsführerin des Katholischen Deutschen Frauenbundes wird den katholischen Sozialverband gemeinsam mit Bundesvorsitzenden Andreas Luttmer-Bensmann (Diözesanverband Osnabrück) und Bundespräses Stefan-B. Eirich (Diözesanverband Würzburg) führen, die in weiteren Wahlen in ihrem Amt bestätigt wurden.

Der neu gewählte Bundesvorstand machte deutlich, dass die KAB Deutschlands weiterhin als starker Mitgliedsverband auf allen Ebenen kampagnenfähig sein muss, um sich in Kirche, Gesellschaft und Politik für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen Gehör zu verschaffen. Schwerpunkt der 17. Bundesdelegiertenversammlung, die erstmalig aufgrund der Pandemiemaßnahmen online stattfinden musste, ist der Leitantrag „WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär“. Der katholische Sozialverband will sich in den kommenden Jahren gegen die Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse engagieren.