Das „Nie mehr wieder ist jetzt!“ gilt auch für den heutigen Umgang mit Zwangsarbeitern – Die KAB mahnt anlässlich der 80. Wiederkehr des Kriegsendes einen glaubwürdigen Umgang mit damaligen und heutigen Zwangsarbeitern an
Köln, 7. Mai 2025: Geschätzt 26 Millionen Menschen arbeiteten zwangsweise im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten nicht nur für den NS-Staat, sondern auch für die Deutsche Bevölkerung. Auch sie erlebten den 8. Mai als den Tag ihrer Befreiung. Dies betont der Bundesvorstand der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) in seiner Botschaft zum Tag des Kriegsendes. „Obwohl sie im Alltagsleben fast allgegenwärtig waren, wurde ihre Existenz fast schon systematisch von der Bevölkerung ignoriert“, so der Bundesvorsitzende Andreas Luttmer-Bensmann. Bundespräses Stefan-Bernhard Eirich fügt hinzu, dass die Herrenideologie des NS-Regime auch an den Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern vorgeführt habe, dass es ihr allein um die völlige Auspressung von Menschen und deren Vernichtung gegangen sei.
So wie der wirtschaftliche Profit für das „Dritte Reich“ durch Zwangsarbeit verdrängt wurde, so geschähe dies heute zu einem nicht geringen Teil durch unseren Umgang mit Gütern und Dienstleistungen, die auf Zwangsarbeit basierten. Luttmer-Bensmann und Eirich betonen in ihrem Statement, dass das oft zitierte „Nie mehr wieder ist jetzt!“ auch für unser Konsumverhalten gelten müsse. Der Bundesvorstand kritisiert daher die von der Koalition geplante Abschaffung des Lieferkettengesetzes scharf. „Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sicher gehen können, mit ihrem Einkauf keine Sklaverei zu unterstützen!“
Beide rufen gleichzeitig zu größter Achtsamkeit gegenüber den massiven Versuchen der AfD-Fraktion im Bundestag sowie einiger Länder-AfD-Fraktionen auf, mit dem Verweis auf bislang „zu wenig gewürdigtes deutsches Leid“ den Tag des Kriegsendes nationalistisch zu missbrauchen. Vielmehr müsse als Mahnung gerade an die Adresse der von fremden Leid Profitierenden noch wesentlich deutlicher gemacht werden, wo in unserem Land überall Menschen vom NS-Regime für die „Volkswirtschaft“ ausgebeutet wurden.
Die Katholische Arbeitnehmer- Bewegung ist ein katholischer Berufs- und Sozialverband, der sich seit 175 Jahren für eine lebenswerte Arbeits- und Berufswelt einsetzt. Als Bewegung für soziale Gerechtigkeit positioniert sie sich politisch, beteiligt sich an öffentlichen Debatten und setzt Impulse zur aktiven Gestaltung der Zukunft.