KAB Bamberg

Neues vom Projekt Fivoy auf Madagaskar

für die Unterstützung verschiedener Projekte in Zusammenarbeit mit der KAB

Treffen der Müttergruppe in Tambohobe.

Arbeit der Frauengruppen im Reisspeicher.

Die Schulkantine in Betapoaka.

Die Schulkantine in Tsarahonenana.

„An alle Spender, Freunde, aktive Mitglieder und Unterstützer der KAB!
Mit diesem Schreiben übermitteln Ihnen die Frauen- und Müttergruppen, die Nutznießer aller Aktionen, die zu einem würdevollen Leben verhelfen, ihren aufrichtigen Dank für alles, was Sie für sie getan haben, um ihre eigenen Bemühungen und Initiativen zur Befriedigung ihrer elementarsten Bedürfnisse zu unterstützen.
Seit 2020 und auch in diesem Jahr haben sich die Einschränkungen wegen Covid-19 sehr stark auf das tägliche Leben der Bevölkerung ausgewirkt. Besonders betroffen waren die am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen, Die Auswirkungen des Klimawandels, wie Trockenheit und Überschwemmungen, haben die landwirtschaftlichen Erträge stark beeinträchtigt, auch beim Reis, dem Hauptnahrungsmittel der madagassischen Bevölkerung. Infolgedessen ist der Preis stark gestiegen und hat sich von 700 Ar pro Kilo im Jahr 2020 auf 1200 Ar in diesem Jahr fast verdoppelt. Vor allem die Frauen sind am stärksten betroffen, da sie für die Beschaffung der Grundnahrungsmittel (Reis, Speiseöl und so weiter) zuständig sind, deren Preise aufgrund des Lockdowns ebenfalls in die Höhe geschossen sind und die geringe Gemüseproduktion kaum ausreicht. So ist beispielsweise der Ölpreis von 5000 Ar auf 8000 Ar pro Liter gestiegen. Wenn kleine Mengen gekauft werden, sind diese noch teurer. Dank Ihrer Unterstützung konnten verschiedene Gruppen, die von den Projekten von Fivoy profitieren, trotz der harten und langen Lockdown-Zeiten, ihre Aktivitäten durchführen, um zu überleben.
Dank der zusätzlichen Unterstützung durch die Diözese Bamberg konnten die Kinder, die Schulspeisungen in den drei Kantinen erhalten haben, das Schuljahr abschließen und ihre offiziellen Prüfungen ablegen beziehungsweise bestehen. Die Eltern waren auch deshalb erleichtert, weil ihre Kinder in der Kantine eine warme Mahlzeit pro Tag bekommen konnten. Wir möchten dafür unseren aufrichtigen Dank aussprechen.
Fivoy hat gemeinsam mit allen Begünstigten die regionalen und lokalen Behörden mobilisiert, um das Risiko einer Ansteckung mit Covid-19 zu minimieren: Animation und Schulung hinsichtlich Abstandsregeln, Bereitstellung von SLM-Systemen (Handwaschsysteme und Seifen) und einfaches Informationsmaterial über die Krankheit und ihre Übertragungswege, Verteilung von Masken an Verantwortliche und Schüler, insbesondere in Prüfungsklassen. HIMO-Aktionen (Geld-für-Arbeit) für Maßnahmen im Zusammenhang mit sanitären Einrichtungen und Hygiene an gemeinschaftlich genutzten Orten.
Die Mütter hatten Zugang zu Reis, der zu einem niedrigeren Preis, als dem auf dem Markt angebotenen, verkauft wurde. Dies geschah durch den gemeinsamen Einkauf und die Lagerung an jedem Standort (Reisspeicher). So konnten sie ihre Familien mit Reis aus der Nähe versorgen und ihre landwirtschaftliche Arbeit verrichten, ohne sich Geld leihen zu müssen oder ihre Erzeugnisse vor Ende der Saison zu verkaufen. (Dies wird in der Regel bei Reis gemacht, wenn die Leute hoch verschuldet sind.)
Die Schüler der öffentlichen und katholischen Schulen, die von den Kantinen profitieren, konnten ihr Schuljahr abschließen, auch wenn die Ergebnisse der offiziellen Prüfungen ein wenig gelitten haben (sehr durchschnittliche Ergebnisse auf nationaler Ebene aufgrund des Coronavirus).
Jüngere Frauen übernehmen Verantwortung für den Betrieb der Kantine (Kochen und Service für die Kinder).
Dank ihrer Reisspeicher konnten die Frauen ihre Familien ernähren.
Die jungen Leute in unseren vier Einsatzorten, die an dem Schulungsprojekt zur Hühnerzucht teilgenommen haben, hatten ebenfalls mit der Trockenheit zu kämpfen und sahen ihre Zucht in Schwierigkeiten, da der Mais, den sie angepflanzt hatten, wegen der Dürre nicht viel abwarf. Durch Unterstützung bei der Fütterung des Viehs und der Impfung des gesamten Bestands, konnte die Situation bereinigt werden. Sie planen, eine Gruppe zu gründen, die den Verkaufspreis ihrer Hühner auf den lokalen, kommunalen und regionalen Märkten kontrolliert.
Unsere gemeinsamen Bemühungen, Sie in Deutschland und wir hier, führen uns auf den Weg der Solidarität und verpflichten uns alle zur internationalen Zusammenarbeit.
Als Vertreter all dieser Gruppen in Madagaskar verpflichtet sich Fivoy, Ihnen die Resonanz aller Aktionen zu übermitteln, damit diese Solidaritätskette weiter funktioniert und weitere Initiativen hier und dort entstehen können. So kann echte Partnerschaft kreativ und funktional sein.
Ihnen allen ein herzliches Dankeschön für diese sehr wichtige Unterstützung, damit die durch die Not bedrängten Menschen ihren eigenen Weg gehen und ihre Lebens­bedingungen verbessern können.
Indem wir noch einmal unseren aufrichtigen Dank bekräftigen, wünschen wir Ihnen allen gute Gesundheit auf diesem langen gemeinsamen Weg zum Aufbau einer gerechteren und menschlicheren Welt.
Zum Abschluss wagen wir es, den Neujahrswunsch des Internationalen Netzwerks für eine humane Wirtschaft (INHE) 2021 aufzugreifen: ,Lasst uns unser Haus gemeinsam bauen’.
In Verbundenheit im Gebet im Namen aller Begünstigten der Projekte in Madagaskar
Fianarantsoa, 18. Juni 2021”

Unsere Solidarität ist gerade jetzt gefragt